CONTAINERLOGISTIK STÄRKER ÜBER BINNENSCHIFFE ABWICKELN

Die FDP-Kreistagsfraktion im Kreis Steinfurt hat sich in internen Gesprächen intensiv mit den Perspektiven der Logistik im Kreis auseinandergesetzt. Ein zentrales Ergebnis dieser Überlegungen ist die Frage, wie der steigende Güterverkehr besser verteilt werden kann. Dabei rückt neben der Schiene insbesondere der Binnenschifftransport in den Fokus.
Derzeit werden lediglich rund drei Prozent der Container in Deutschland über Binnenschiffe transportiert. Nach Ansicht der FDP-Fraktion liegt hier ein ungenutztes Potenzial, das sowohl für die Region als auch überregional von Bedeutung ist. „Ein einziges Schiff kann bis zu 700 Lastwagen ersetzen. Das zeigt, welche Entlastung für Straßen und Umwelt möglich wäre“, erklärte Hans-Jürgen Streich, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion.
Der Kreis Steinfurt verfügt über gute Voraussetzungen, den Binnenschiffsverkehr stärker einzubeziehen. Kanäle und Flüsse ermöglichen eine direkte Anbindung an die Seehäfen Amsterdam und den JadeWeserPort in Wilhelmshaven, an den Duisburger Hafen sowie über den Mittellandkanal bis nach Osteuropa. Vorhandene Infrastruktur wie die Hafenanlagen in Dörenthe bietet dabei bereits heute eine geeignete Grundlage.
Auch laufende Projekte können nach Einschätzung der Fraktion eine Rolle spielen. So verweist Dr. Ekkehard Grützner, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, auf die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke von Rheine nach Spelle: „Die Kombination von Wasser- und Schienenverkehr eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, Container effizient und nachhaltig zu transportieren.“
Gespräche mit der Wirtschaftsförderung des Kreises und der Kreisverwaltung haben bestätigt, dass das Thema Binnenschiff bereits auf der Agenda steht. Erste informelle Kontakte wurden zudem mit Nachbarkreisen in Niedersachsen aufgenommen, um mögliche Kooperationen zu prüfen.
Die FDP-Kreistagsfraktion sieht im Binnenschiffverkehr eine langfristige Option, die den Logistikstandort Kreis Steinfurt weiter stärken kann. Für die nächste Wahlperiode kündigt die Fraktion an, das Thema in die Beratungen einzubringen und konkrete Handlungsmöglichkeiten gemeinsam mit Wirtschaft, Verwaltung und Nachbarkreisen auszuloten.