Anfrage zur Coronapandemie
Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Einrichtung eines Krisenstabs zur Bewältigung des Seuchenbekämpfung erforderlich gewesen. Neben der überwiegend hervorragenden Arbeit des Krisenstabs und seiner Mitarbeiter sind im Sektor der Gesundheitsverwaltung aber auch Lücken zu Tage getreten.
Dazu fragen wir die Verwaltung:
In der internen Bearbeitung von Verdachtsfällen ist nicht immer eine stringente Verfolgung von Verdachtsfällen gegeben gewesen. Aus der alltäglichen Hausarztpraxis seien hier zwei Beispiele genannt:
- Die Verfolgung der Ansteckung einer in räumlicher Einheit mit einer betroffenen Hausarztpraxis in Neuenkirchen befindlichen Facharztpraxis wurde nicht eingeleitet, obwohl alle Mitarbeiter im täglichen engen Kontakt miteinander standen. Erst nach 14 Tagen wurde dieses Versäumnis bemerkt.
- Der Freund einer betroffenen SARS-CoV 2 positiv getesteten Patientin wurde erst nach einigen Tagen getestet, obwohl er symptomatisch war und sich beim Gesundheitsamt des Kreises gemeldet und nach dem Prozedere erkundigt hat.
Daraus ergeben sich Fragen:
- Gab es für jeden Mitarbeiter an der Hotline schriftliche Flowcharts und/oder Verfahrensanweisungen, die eindeutig das weitere Vorgehen festlegten? Sind für diese Unterlagen die Vorgaben des RKI beachtet worden? Sind diese Unterlagen regelmäßig aktualisiert worden?
- In welchem Abstand gab es dazu Mitarbeiterschulungen und Updates?
Im externen Bereich gab es in der Arztpraxis wahrnehmbare Unterschiede in der Handhabung zwischen dem Kreis Steinfurt und den Münsterlandkreisen, aber auch den angrenzenden niedersächsischen Landkreisen und den Regionalverwaltungen in den Niederlanden. Jede Region handhabte die Verfolgung von Verdachtsfällen unterschiedlich.
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
- Wo waren die Unterschiede in der Auffassung der therapeutischen Optionen und warum bestanden diese?
- Wie war die Abstimmung zwischen den Münsterlandkreisen, der Stadt Münster, den niedersächsischen Landkreisen und den Regionalverwaltungen in den Niederlanden institutionalisiert?
- Wie war die Zusammenarbeit mit der KVWL und der KVN institutionalisiert?
- Welche Regelungsinhalte und/oder Unterstützung wurde zur Koordination durch das MAGS
- Angeboten
- Geleistet
Nach der Rückkehr einer Schülergruppe aus der Skifreizeit in Tirol ist aufgrund der Coronapandemie eine häusliche Quarantäne angeordnet worden, die aber nicht eingehalten wurde. Die Eltern haben hinterher mitgeteilt, „dass die Ernsthaftigkeit der Anweisung so nicht deutlich geworden sei“ und „dass eine Einschränkung der betroffenen Schüler in ihrem Freizeitverhalten durch die Eltern nicht möglich gewesen sei“.
Daraus ergeben sich die Fragen
- Gab es schriftliche Handreichungen, was häusliche Quarantäne bedeutet?
- Haben die Verstöße Konsequenzen gehabt?
- Welche Änderung der Verwaltungspraxis hat sich aus dem Missachtung ergeben?
Nach dem Coronaausbruch in Alten- und Pflegeheimen ist eine umfassende Testung der Mitarbeiter in den Heimen zunächst begonnen und später wieder eingestellt worden.
Daraus ergeben sich die Fragen
- Wieviel Abstriche sind gemacht worden?
- Wieviel positive Testergebnisse waren darunter?
- Was hat diese Testaktion an Kosten verursacht?
Abschließend bitten wir die Frage zu beantworten, wie hilfreich war bei der Durchführung aller Maßnahmen der vorhandene Pandemieplan „Influenza“
Die Beantwortung unserer Anfrage erbitten wir bis zur nächsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses für Gesundheit, Soziales, Integration, Bevölkerungsschutz etc. sowie in schriftlicher Form als Anlage zum Protokoll der bezeichneten Ausschusssitzung noch vor der nächsten Sitzung des Kreistages