Kreisparteitag am Flughafen Münster/Osnabrück
Kreis Steinfurt. Der FDP-Kreisverband Steinfurt hat einen neuen Schatzmeister. Nach 19 Jahren stand Frank Denzol aus Mettingen als Finanzminister der Kreis-Liberalen nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten des Kreisparteitages Maik Otto aus Hopsten einstimmig. Der 39-jährige Bankkaufmann war der einzige Kandidat. Darüber hinaus war ein Beisitzer-Posten vakant. Der wird künftig von Kerstin Glindmeyer besetzt. Die 48 Jahre alte Diplom-Kauffrau aus Lengerich setzte sich mit 66 Stimmen gegen ihren Kontrahenten Jürgen Mußmann aus Greven durch, der fünf Stimmen auf sich vereinigen konnte.
Insgesamt 71 Kreisverbandsmitglieder nahmen am Parteitag am Flughafen Münster/Osnabrück teil. Der Veranstaltungsort war im Januar mit dem FMO-Chef Prof. Dr. Rainer Schwarz abgestimmt worden, weil die Kreis-FDP damit unterstreichen wollte, welchen Stellenwert der Airport bei ihnen hat.
Allerdings wäre ihnen fast die Germania-Pleite in die Quere gekommen. Doch Schwarz hatte beruhigende Nachrichten parat. „Wir haben mit der niederländisch-türkischen Carrier Corendon Airlines einen Nachfolger für die Germania gefunden“, verkündete der FMO-Chef. Corendon Airlines werde 150 000 von den 170 000 Passagieren der Germania übernehmen können. „Den Rest wollen die anderen am FMO stationierten Fluggesellschaften übernehmen“, so Schwarz weiter. Der Schuldenberg des Flughafens betrage aktuell knapp 37 Millionen Euro und sei seit 2009 um rund 50 Millionen Euro reduziert worden. Schwarz: „Dieses Jahr werden wir wohl nicht die tollen Zahlen des vergangenen Jahres mit mehr als eine Million Passagiere erzielen können. Aber für 2020 sehe ich kein Problem.“ Der FMO-Geschäftsführer nahm erfreut zur Kenntnis, dass sich die Liberalen für die Reduzierung der Luftverkehrsabgabe einsetzen.
Anschließend stellte sich Gregor Schäfer (45) als Spitzenkandidat der FDP Münsterland zur Europawahl vor. Das Lüdinghausener Ratsmitglied war Berufssoldat und hat die Außen- und Sicherheitspolitik auf seine Fahne geschrieben.
Der FDP-Kreisvorsitzende Alexander Brockmeier verkündete in seinem Rechenschaftsbericht stolz, dass sich die Mitgliederzahl im Kreis von zuletzt 450 auf nunmehr 540 erhöht habe. Die Gemeinde Saerbeck als zweitletzter weißer Fleck der FDP „soll jetzt zur Brust genommen werden“, kündigte Brockmeier an.
Moritz Körner, Spitzenkandidat der FDP NRW zur Europawahl, stattete dem Kreisparteitag einen kurzen Besuch ab. „Für mich ist die EU kein Projekt, sondern eine Herzensangelegenheit“, betonte der 28-jährige Rheinländer. Körner weiter: „Europa ist der schönste Fleck der Welt und ich will dafür sorgen, dass es auch für unsere Kinder und Enkel so bleibt.“
Hans-Jürgen Streich, Vorsitzender der Kreistagsfraktion der Liberalen, blickte zurück auf das vergangene Jahr und unterstrich noch einmal, dass die Partei nicht gegen den Bau der K 76n in Steinfurt, sondern gegen die Enteignung der betroffenen Landwirte sei. Als „völlig überflüssig“ hingegen bezeichnete er den Bau der K 6n und K 24n in seiner Heimatstadt Ibbenbüren.
Der scheidende Schatzmeister Frank Denzol erläuterte in seinem letzten Kassenbericht ein Plus und den höchsten Kassenstand seiner Laufbahn. Die Kassenprüfer bestätigten ihm eine einwandfreie Buchführung und baten erfolgreich um seine und die Entlastung, des Vorstands, die einstimmig ausfiel.