FDP-Kreistagsfraktion zu Gast bei Bürgerwind Hollich-Sellen

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Die FDP-Kreistagsfraktion im Kreis Steinfurt hat sich im Rahmen eines Informationsbesuchs vor Ort bei der Bürgerwind Hollich Unternehmensgruppe über die Entwicklung der lokalen Windenergieprojekte und die anstehenden Maßnahmen zum sogenannten „Repowering“ informiert. Anlass war das bevorstehende Auslaufen der staatlichen Förderung für die ersten Windenergieanlagen nach 20 Jahren Betriebsdauer – ein Meilenstein, der neue Investitionen erforderlich macht.

Empfangen wurde die Fraktion von den Vorständen Friedhelm Dennemann und Stefan Völlmecke. Beide gaben zunächst einen historischen Überblick über die Entwicklung des Projekts. Bereits zwischen 2001 und 2003 wurde der erste Windpark mit neun Anlagen errichtet. Damals lag das Investitionsvolumen bei rund 33 Millionen Euro. In den Folgejahren – von 2009 bis 2016 – wurde das Projekt mit weiteren 16 Anlagen ausgebaut. Das Gesamtvolumen der Investitionen stieg dabei auf über 80 Millionen Euro. Die Anlagen erzeugten 2024 mehr als 170 Mio. kWh Strom,  2025 bereits mehr als 50 Mio. kWh.

Finanziert wurden die Anlagen über eine breit aufgestellte bürgergetragene Kapitalgesellschaft. Mehr als 800 Bürgerinnen und Bürger aus der Region haben sich als Kommanditisten beteiligt und gemeinsam über 48 Millionen Euro eingebracht. Das gemeinwohlorientierte Modell ist bis heute ein zentrales Element des Unternehmenskonzepts. „Unser Ziel war von Beginn an, die Menschen vor Ort aktiv zu beteiligen – finanziell, aber auch ideell“, betonten Dennemann und Völlmecke. In der Unternehmensphilosophie spielt die Akzeptanz in der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. „Nur wenn dort Akzeptanz herrscht für das, was wir tun, kann das reibungslos funktionieren“, erklärten die beiden Vorstandsmitglieder. Die Einbindung auch der umliegenden Gemeinden – insbesondere Neuenkirchen, Wettringen und Steinfurt – sei daher gelebte Praxis. Der Projektname „Neuwettstein“, der sich aus den Anfangssilben dieser Orte zusammensetzt, unterstreicht diesen regionalen Fokus.

Mit Blick auf die Zukunft wurde der Fraktion erläutert, wie das sogenannte Repowering umgesetzt werden soll: Ältere Windkraftanlagen werden durch moderne, leistungsstärkere Modelle ersetzt, die deutlich effizienter arbeiten. Parallel dazu wird das bestehende Umspannwerk, das eine zuverlässige Einspeisung des erzeugten Stroms ins Netz gewährleistet, erweitert.

Als Abschluss des Besuchs folgte die Besichtigung des zur Erweiterung anstehenden Umspannwerks “Neuwettstein” sowie eine Führung durch eine der Windkraftanlagen. Dabei erhielten die Mitglieder der FDP-Kreistagsfraktion Einblicke in die technischen Weiterentwicklungen und den laufenden Betrieb.

Kai Kunz, energiepolitischer Sprecher der Fraktion, zeigte sich beeindruckt: „So geht moderne Energiegewinnung aus regenerativen Quellen heute – nachbarschaftlich, im Einvernehmen, nützlich und umweltschonend. So wird klar, warum Bürgerwind Hollich mittlerweile ein Leuchtturm der Energiewende ist und auch in Zukunft bleibt, der in ganz Deutschland Anerkennung und Nachahmung findet.“

Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Streich bedankte sich zum Abschluss: „Sie haben uns fundiert und verständlich über den aktuellen Stand informiert. Die FDP wird dieses Engagement weiterhin unterstützen und auch in der kommenden Wahlperiode mit einer neuen Fraktion positiv begleiten.“.