FDP: Keine Bevorzugung für die Stadt Münster

v.l. Dr. Ekkehard Grützner und Hans-Jürgen Streich

IVZ vom 13.08.2024

KREIS STEINFURT. Die FDP Kreistagsfraktion kritisiert in einer Presseinformation die aktuellen Planungen des CDU-geführten Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zur Krankenhausversorgung im Kreis Steinfurt scharf. Sie fordert dringende Nachbesserungen. Hans-Jürgen Streich (Ibbenbüren), der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion, führt aus: Der Kreis ist mit einer Fläche von rund 1800 Quadratkilometern der zweitgrößte Kreis in NRW und zählt rund 465 000 Einwohner. Die demografische Struktur des Kreises weist eine im Schnitt ältere Bevölkerung auf als die Struktur der anderen Kreise im Münsterland. Diese besondere Situation er fordert eine dezentrale und wohnortnahe Gesundheits versorgung.“ Er kritisiert vor allem auch die geplante Zentralisierung der Krankenhausversorgung zugunsten der Stadt Münster. Diese sei nicht zu rechtfertigen. Die Bewohner der Stadt Münster könnten ebenso wie die ländliche Bevölkerung zu den Krankenhäusern in der Umgebung reisen. Zudem stehe die medizinische Qualifikation der Krankenhäuser im Kreis Steinfurt der in Münster in nichts nach.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Ekkehard Grützner (Wettringen), der als Hausarzt die Versorgung in der Region genau kennt, beurteilt die Planungen so: Insbesondere in den Bereichen der Endoprothetik und der interventionellen Kardiologie verfügen die Krankenhäuser im Kreis Steinfurt über jahrzehntelange Expertise und führen eine große Anzahl an Behandlungen durch. Diese medizinische Kompetenz darf nicht durch eine Reduktion der Versorgungskapazitäten gefährdet werden. Eine Reduktion der medizinischen Versorgung im Kreis wäre nicht nur , kontraproduktiv, sondern auch ungerecht gegenüber den ländlichen Bewohnern. Darüber hinaus ist es aus Gründen der Gleichbehandlung von Menschen im städtischen und ländlichen Raum zwingend erforderlich, die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung an gemessen zu berücksichtigen.“ Die FDP-Kreistagsfraktion Steinfurt steht geschlossen hinter der Forderung nach einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Bürger im Kreis Steinfurt. In der Konsequenz fordert sie vom Ministerium eine deutliche und zügige Nachbesserung der Planungen. Eine entsprechende Initiative hat die Fraktion auch über die Mitglieder der FDP-Fraktion im Landtag von NRW gestartet.